
Auch im Badezimmer kann man ziemlich viel CO2 einsparen. Wie genau? Das erkläre ich dir in diesem Blogartikel.
1) Kürzer und nicht zu heiß duschen
An diesem ersten und sehr wichtigen Punkt arbeite ich gerade selbst fleißig dran! Ich liebe es nämlich theoretisch, ziemlich lange zu duschen – und das am allerliebsten ziemlich warm. Doch das Aufbereiten von warmem Wasser verbraucht echt viel Energie und produziert damit auch echt viel CO2.
Ganze 10 kg CO2 verursachen zehn Minuten warmes Duschen.1
Wenn du 10 km mit dem Auto fährst, produzierst du „nur“ 1,3 kg.1 Wenn du dich also klimafreundlicher duschen willst, kannst du Folgendes machen:
- Dreh die Temperatur generell ein wenig kälter. (Es muss ja nicht eiskalt sein – eben so, dass es für dich noch angenehm ist.)
- Dreh den Wasserdruck ein bisschen runter – so verbrauchst du nicht mehr warmes Wasser als du wirklich brauchst. Alternativ kannst du dir auch einen Sparduschkopf zulegen.
- Lass während dem Einseifen, Einshampoonieren, Rasieren und Co. kein Wasser laufen.
Außerdem kannst du dich mal fragen, ob du denn wirklich jeden Tag eine Dusche brauchst – was übrigens nicht automatisch heißt, dass du dich nicht trotzdem täglich waschen kannst. Ich kenne z.B. viele (vor allem ältere) Menschen, die es gewohnt sind, sich jeden Morgen am Waschbecken zu waschen. Einfach eine kleine Menge warmes Wasser ins Becken laufen lassen, Seife dazu rein, mit einem Waschlappen alles Wichtige waschen, Seifenwasser ablaufen lassen, frischen Wasser ohne Seife ins Becken lassen, über alle eingeseiften Stellen nochmal darüberwischen, fertig. Das ist meist genauso effektiv, verbraucht aber viel weniger Energie und CO2.
2) Heizung nicht zu stark aufdrehen
Klar ist ein kuschelig warmes Badezimmer einfach toll, finde ich auch. Aber ein paar Grad Celsius weniger sind nicht nur klimafreundlicher. Ein kühleres Badezimmer hilft dir auch dabei, nicht all zuviel Zeit unter der Dusche zu verbringen 😛
3) Haare an der Luft trocknen lassen
Eine Stunde Haare föhnen verbraucht bereits ca. 1 kWh.2
Zum Vergleich: Ein moderner Kühlschrank verbraucht ca. 100 kWh in einem ganzen Jahr! Also lieber Haare an der Luft trocknen lassen – ist übrigens auch sehr viel besser für die Haare.
4) Podusche verwenden
Eine „Podusche“ hört sich vielleicht zwar erstmal lustig an – ist aber tatsächlich unheimlich praktisch. In Asien findet man Poduschen fast auf jeder Toilette. Da gehören die Dinger tatsächlich fest zur Kultur. In Europa habe ich dagegen noch kein Klo mit Podusche gesehen.
Mit einer Podusche verbrauchst du deutlich weniger Klopapier als ohne. Das Ganze ist zudem deutlich hygienischer und teuer sind die Dinger auch nicht. Wer sich eine Podusche anlegen möchte, muss keine großen Summen für eine festinstallierte ausgeben. Auch schon für kleine Preise kann man sich eine portable leisten, z.B. eine von HappyPo. Wieso mehr Klopapier sparen besser für’s Klima ist? Hier in Zahlen:
11,5 kg CO2 verursacht der durchschnittliche Deutsche jährlich allein durch Klopapier – 46 Rollen benötigt er in der Regel pro Jahr.3
Das ist zwar nur etwa ein Drittel von dem was 1kg Rindfleisch an CO2 verursacht. Aber wir benutzen ja nicht nur Papier zum Po abwischen, sondern auch noch Wattepads, Wattestäbchen, Abschminktücher, Taschentücher, Slipeinlagen, Tampons … und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt:
5) Mehrweg statt Einweg
Inzwischen gibt es für so gut wie alle Einwegprodukte im Bad super Alternativen. Wiederverwenden statt Wegwerfen! Das schont nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Ich mach mal ein paar kleine Beispiele:
Anstatt Ohrenstäbchen:
Anstatt Ohrenstäbchen kannst du z.B. einen Ohrenreiniger aus Holz oder Edelstahl nehmen. (Wie bei normalen Ohrenstäbchen muss man hier natürlich aufpassen, nicht zu tief damit ins Ohr einzudringen.) Alternativ kannst du aber auch einfach deinen kleinen Finger nehmen, ein bisschen Seife drauf tun und dann einfach deine Ohren auswaschen anstatt auszukratzen. Damit werden deine Ohren meist am besten sauber, das ist am sichersten für’s Ohr und diese Vorgehensweise empfehlen sogar Ohrenärzte.
Inzwischen gibt es auch Ohrenstäbchen zu kaufen, die ohne Plastik auskommen und nur Biobaumwolle beinhalten. Die sind natürlich auf jeden Fall besser als herkömmliche Plastikstäbchen. Allerdings: Auch hier handelt es sich um ein Einwegprodukt, das immer wieder aufs Neue Ressourcen verbraucht und bei der Herstellung ähnlich viel CO2 produziert wie herkömmliche Produkte. Mehrweg ist und bleibt also klimaschonender.
Anstatt Wattepads:
Fast jeder Bio- oder Ökoläden bietet inzwischen wiederverwendbare Wattepads zum Kaufen an. Allerdings kannst du die auch ganz leicht aus einem alten Handtuch selbst nähen. Hier hab ich z.B. eine gute Anleitung gefunden.
Anstatt Abschminktücher:
Wenn ich mich abschminke, mache ich das immer so: Ich nehme ein bisschen Öl, verreibe es zwischen den Fingern – dazu nehme ich meist entweder Kokosöl oder Sonnenblumenöl – und dann reibe ich es vorsichtig über Augen und Gesicht. Das brennt weder in den Augen, noch trocknet es die Haut aus. Außerdem geht mit Öl selbst ultra wasserfeste Schminke und sogar Theaterschminke ab. Anschließend wasche ich mein Gesicht wie gewohnt mit Seife und Wasser ab. Alles blitzeblank sauber.
Anstatt Binden und Tampons:
Mal ganz abgesehen vom dabei entstehenden Müll: Binden und Tampons sind echt teuer – wenn man bedenkt, dass menstruierende Menschen ja gar nicht anders können, als sich irgendwie zu verstöpseln, wenn sie ihrem gewohnten Alltag nachgehen möchten.
(Kleiner Exkurs: Hast du gewusst, dass Frauen in Drogeriemärkten und Co. tatsächlich sogar bis zu 17% mehr bezahlen müssen, nur weil es sich um „Frauenartikel“ und keine „Männerartikel“ handelt. Mehr zu diesem Thema kannst du bei Puls nachschauen.)
Gott sei Dank gibt es aber eine super Lösung, die mal wieder nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel schont: eine Menstruationstasse. Menstruationstassen gibt es in verschiedenen Größen, Festigkeitsgraden, Farben und Formen. Um herauszufinden, welche Tasse am besten zu dir passt, stehen auf den Verpackungsrückseiten meist kleine Tabellen, auf denen du dich einordnen kannst. Da zählt dann z.B. rein, wie stark du deine Periode hast, ob du schon mal ein Kind bekommen hast oder nicht, wie groß du bist und wieviel du wiegst, wie viel Sport du machst, etc.
Auf jeden Fall solltest du dir beim Kauf einer Menstruationstasse nicht sofort die nächstbeste kaufen, sondern dich zunächst erkundigen. Schließlich hält so ein Tässchen bis zu 15 Jahre lang.
Vor und nach jeder Periode solltest du deine Mentruationstasse in kochendem Wasser sterilisieren. Falls kleine Verfärbungen an deiner Tasse auftreten sollten, kannst du diese ganz einfach mit einer kleinen Bürste (alte Zahnbürste) und Seife entfernen.
Je nachdem wie stark deine Regelblutung ist, solltest du die Tasse alle vier bis zwölf Stunden wechseln. Den Inhalt kippst du einfach ins Klo. Danach wäschst du die Tasse mit sauberem Wasser aus und kannst sie dann auch schon wieder einführen. Auf öffentlichen Toiletten kannst du die Menstruationstasse alternativ auch einfach mit Klopapier kurz ausreiben oder mit Wasser ausspülen, das du dir in einem extra Fläschen mitgebracht hast.
Noch etwas Gutes haben Menstruationstassen so an sich: Man braucht keine Angst vor einem toxischen Schocksyndrom haben (wie bei Tampons), sie sind frei von gesundheitsschädlichen Chemikalien (im Gegensatz zu den meisten Tampons), denn sie bestehen allein aus medizinischem Silikon und sie trocknen auch nicht die Vaginaschleimhaut aus (wie z.B. Tampons).
Wenn du noch mehr Infos brauchst: Auf Klo erklärt’s schnell und verständlich.
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6) Verpackung und Plastik sparen
zum Beispiel hiermit:
Feste Seife
Für meinen Körper und mein Gesicht benutze ich inzwischen einfach feste Seife. Und obwohl ich früher blind gedacht habe, dass Seife die Haut eher austrocknet, muss ich heute sagen: Stimmt nicht! Denn es kommt auf die Seife an! Natürlich gibt es feste Seifen, die meiner Haut nicht so gut tun – das gibt es bei flüssigem Waschgel aber eindeutig auch.
Die allermeisten festen Seifen, die ich bisher ausprobiert habe, habe ich super vertragen – keine Spur von Trockenheit, auch nicht im Gesicht. Momentan benutze ich die schwarze Seife mit Aktivkohle von Share. Aktivkohle wirkt ähnlich wie Heilerde – gut gegen Entzündungen und Hautunreinheiten. Die kommt sogar ohne Palmöl aus, enthält dafür Kokos- und Olivenöl, die der Haut Feuchtigkeit spenden. Und ich habe es heute ausprobiert: Man kann sogar auch prima seine Haare damit waschen.
Festes Shampoo
Für die Haare gibt es aber auch extra festes Shampoo. Ich habe bisher die von Foamie ausprobiert (war nicht ganz so begeistert), die von Lush (war sehr damit zufrieden), die von Alverde (war und bin immer noch super damit zufrieden – allerdings kosten diese nur halb so viel wie die von Lush und sind deshalb bisher mein Favoriten).
Holzzahnbürste
Anstatt Plastikzahnbürsten kannst du Zahnbürsten aus Bambus oder anderen Holzarten nehmen. Die kannst du nach Gebrauch einfach durchbrechen – der Kopf mit den Borsten kommt in den Restmüll, der Griff kann in den Kompost. Leider habe ich noch keine Zahnbürste gefunden, die komplett in den Biomüll geschmissen werden kann (wegen den Borsten). Falls jemand eine kennt, immer gerne her damit!
Rasierhobel
Momentan bin ich noch dabei, meine schon gekauften Rasierklingen mit Plastik für meinen Plastikrasierer aufzubrauchen. Danach möchte ich mir einen Rasierhobel zulegen. Rasierhobel – dieses Wort hört sich auch für mich ziemlich brutal an, muss ich zugeben. Aber dieses Ding ist ganz schön praktisch und langlebig. Es kommt komplett ohne Plastik aus und kostet in der Erstanschaffung zwar etwas teurer als ein „herkömmlicher“ Rasierer, dafür kosten die ganz normal Rasierklingen aus Metall, die man dafür braucht, fast nichts. Und falls die mal irgendwann stumpf sind, kann man sie problemlos komplett recyceln.
7) Kosmetik selber machen
Außer Gesichtscreme und Schminke stelle ich inzwischen fast alle meine Kosmetikprodukte selbst her. Das spart viel Verpackung, man weiß was an Zutaten drin ist und es macht einfach Spaß. Ich hab hier mal ein paar meiner Lieblingsrezepte notiert.
DIY Deo
Seit ich dieses selbstgemachte Deo getestet habe, nutze ich kein anderes mehr. Denn kein anderes wirkt sooo gut!! Und es besteht einfach nur aus zwei Zutaten:
- Wasser
- Natronpulver
Das Wasser kochst du am besten vorher ab oder du benutzt gleich destilliertes Wasser (bekommst du verpackungsfrei meist in Apotheken). Fülle das Wasser in eine Sprühflasche und gebe anschließend so viel Natronpulver (bekommt man in jedem Super- oder Drogeriemarkt; Ich benutze „Kaiser-Natron„) dazu, dass die Lösung noch knapp ungesättigt bleibt. Machst du zu viel Natronpulver rein, löst es sich nicht vollständig im Wasser auf (gesättigte Lösung) und der Sprühkopf kann verstopfen. Taste dich also langsam vor und schüttle die Lösung immer wieder zwischendrin. Solltest du zu viel Natron erwischt haben, verdünne die Lösung einfach wieder ein wenig mit Wasser.
Wenn du dein Deo duftend haben möchtest, kannst du noch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazugeben. Mein letztes Deo duftete nach Lavendel und Orange 🙂
Falls du nicht so auf Sprühdeo stehst, kannst du dir alternativ auch eine Deocreme anrühren. Dafür mischst du einfach Kokosöl mit Natronpulver zusammen. Ich nehme meist etwa 3 EL Kokosöl und 1 TL Natronpulver. Auch hier kannst du gerne noch ätherische Öle hinzufügen.
DIY Zahnpasta
Lustigerweise geht DIY Zahnpasta fast gleich herzustellen wie Deocreme. Du brauchst:
- 3 EL Kokosöl (wirkt antibakteriell; hellt Zähne auf)
- 1 gestrichener TL Natronpulver (macht die Zähne glatt und sauber)
Außerdem kannst noch hinzugeben:
- Zimt (Ceylonzimt!)
- Pfefferminzöl (für den Geschmack)
- Salz (wirkt antibakteriell)
- Kurkumapulver (hellt Zähne auf)
- Aktivkohle (hellt Zähne auf)
Je nachdem was du an gelb (Kurkuma) oder schwarz (Aktivkohle) färbenden Substanzen hinzugibst, achte drauf, dass du beim Putzen nicht dein neustes T-Shirt anhast.
PS: Kokosöl wirkt übrigens super vorbeugend und auch behandelnd, wenn man ab und zu an Erkältungsbläschen (Aphthen) leidet – zumindest tut es das bei mir. Seit ich die selbstgemachte Zahnpasta verwende, habe ich so gut wie keine Probleme mehr damit.
DIY Lippenbalsam
Hierfür brauchst du:
- Kokosöl
- Bienenwachs
Mische beide Zutaten in einem Verhältnis von 50-50 und schmelze sie in einem Wasserbad. Rühre gut rum, fülle die flüssige Mischung in ein kleines Gefäß und stelle es anschließend für 10 Minuten in den Kühlschrank. Fertig. Wirkt bombastisch gut bei trockenen Lippen.
Kennst du schon den neuen Podcast „Klimaschutz beginnt im Kopf“ von MY OWN MOVEMENT? Da packen wir zusammen Klimaschutz – wie der Name schon sagt – genau da an, wo er entsteht, nämlich im Kopf von jedem Einzelnen von uns. Neben spannenden Themen erwarten dich auch entspannende Meditationen. Jeden Mittwoch um 7 Uhr morgens kommt eine neue Folge raus – nicht nur hier, sondern auch auf Spotify und iTunes.
DIY Haarspülung
Apfelessig und Wasser bilden die bekannte „Saure Rinse“, die deine Haare pflegt und sie wunderschön glänzen lässt. Mische dazu einfach 250 ml Liter Wasser mit einem TL Apfelessig und gebe die Mischung nach dem Haarewaschen über deine Haare. Kurz einmassieren und NICHT auswaschen.
Auch wenn deine nassen Haare zu Beginn noch ein wenig nach Essig riechen: Der Duft verfliegt vollständig, wenn deine Haare trocken sind.
DIY Gesichtswasser
Das Gesichtswasser-Rezept geht genauso wie das Haarspülungs-Rezept, denn Apfelessig pflegt auch wunderbar die Haut und hilft gegen Unreinheiten, da er den pH-Wert der Haut neutralisiert.
DIY Peeling für Körper und Gesicht
Mische Zucker und Öl (ich nehme meist Olivenöl oder Sonnenblumenöl) bis eine geschmeidige Pampe entsteht. Wenn du das Peeling auf trockene Haut aufträgst, bleibt der Zucker die ganze Zeit kristallin und du benötigst weniger Peeling. Wendest du das Peeling auf nasser Haut an (z.B. noch in der Dusche nach dem Einseifen), löst sich der Zucker zwar langsam auf der nassen Haut auf und du benötigst evtl. mehr Peeling, dafür kannst du dich danach aber einfach mit Wasser abspritzen und bist schon eingecremt. Auch hier kannst du wieder ätherische Öle für eine extra Duftnote hinzugeben.
DIY Trockenshampoo
Für Trockenshampoo für braune Haare brauchst du:
- Roggenmehl (Kein anderes Mehl verwenden!! Nur Roggenmehl lässt sich aus den Haaren auswaschen!)
- Stark entöltes Kakaopulver
Mische beides etwa in einem 50-50 Verhältnis bzw. so, dass der gewünschte Farbton entsteht. Wenn du möchtest, kannst du auch noch Heilerde-Pulver hinzugeben. Auch das ist super, um die Haare zu mattieren.
Für helle Haare ist das Rezept noch einfacher. Da nimmst du dann nämlich einfach nur Roggenmehl 🙂
Oh, übrigens: Wenn du noch nie gesehen hast, wie man in 30 Sekunden eine Mülltüte aus Zeitungspapier faltet, dann klick doch mal hier drauf: DIY Mülltüte aus Zeitungspapier. Mit der kannst du nämlich auch ganz viel Plastik sparen – und fürs Basteln brauchst du nicht mal eine Schere oder Kleber.
Quellen:
1 DASDING
2 OZON
3 FOCUS
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